Hamburg (epd). Der amerikanische Romanautor T.C. Boyle hat das Verhalten von US-Präsident Donald Trump nach den Präsidentschafts- und Kongresswahlen in scharfer Form kritisiert. Trump werde alles tun, um an der Macht zu bleiben, schreibt der 71-jährige Schriftsteller in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Trump beabsichtigt, unsere Demokratie zu zerstören, auf die eine oder andere Weise. Er will verzweifelt im Amt bleiben - nicht nur, um sein Ego und seine Brieftasche zu füttern, sondern um der zivil- und strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen: wegen seiner Geschäftemachereien, Steuerbetrug und sexuellen Übergriffen."
Boyle äußert zudem die Befürchtung, dass die kommenden Tage Unruhen bringen werden, "angeheizt von eben diesem Präsidenten und den Straßenschlägern, die er regelmäßig zur Gewalt anstachelt". An einen regulären Wahlsieg Trumps glaubt er offenbar nicht: "Schon jetzt ist die Wahl ein Desaster für unsere Demokratie, auch wenn ich glaube, dass Biden sich durchsetzen wird, wenn die Stimmen ausgezählt sind", schreibt der Autor.
"Ich habe die mörderische Präsidentschaft Richard Nixons erlebt und die ebenso blutige Herrschaft des Big-Business-Präsidenten George W. Bush - die Nachwirkungen seines Irakkriegs quälen uns heute noch. Aber nichts ist vergleichbar mit den Gefahren, die der Demokratie drohen angesichts der gegenwärtigen Umstände", schreibt Boyle.