Philippinen: Laut Behörden knapp 8.000 Tote im "Anti-Drogen-Krieg"

Frankfurt a.M., Manila (epd). Auf den Philippinen sind im "Anti-Drogen-Krieg" der Regierung laut offiziellen Zahlen fast 8.000 Menschen getötet worden. Das berichtete am Donnerstag das Nachrichtenportal "Phil Star" unter Berufung auf die Polizei. In den vergangenen vier Jahren seien zudem mehr als 357.000 Verdächtige verhaftet worden. Menschenrechtler bezweifeln die Statistik der Polizei. Personen, die von bewaffneten Gruppen mit Verbindungen zu Polizei und Behörden getötet wurden, würden darin nicht erfasst. Die Kritiker schätzen die Zahl der Toten auf mehr als dreimal so hoch.  

Präsident Rodrigo Duterte hatte den blutigen Feldzug gegen den Drogenhandel kurz nach seinem Amtsantritt Mitte 2016 initiiert. Schon während des Wahlkampfes hatte er angekündigt, die Drogenkriminalität mit aller Härte zu bekämpfen und Rauschgifthändler und Drogenkonsumenten töten zu lassen. Dabei kommt es laut Kritikern zu systematischen Hinrichtungen zahlreicher unschuldiger Opfer, vor allem von Slumbewohnern.