Berlin (epd). Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Mittwochmorgen in vier Bundesländern insgesamt 15 Wohnungen wegen des Verdachts der Kinderpornografie durchsucht. Dabei wurde eine Vielzahl an Datenträgern sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden müssen, wie die Berliner Polizei mitteilte. Außerdem wurden mögliche Drogen, eine Waffe und ein Messer gefunden. Die 14 Tatverdächtigen im Alter von 30 bis 47 Jahren sollen mit einem weiteren Beschuldigten kinderpornografische Dateien und Erfahrungen über den sexuellen Missbrauch von Kindern ausgetauscht haben. Außerdem soll ein Teil von ihnen bei "Sexpartys" Kinderpornos vorgeführt oder angesehen und dabei Drogen konsumiert haben.
Die Wohnungsdurchsuchungen fanden zeitgleich in Berlin, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein statt. Der Schwerpunkt lag mit elf Wohnungen in Berlin.
Im Zuge einer Durchsuchung in Berlin leistete laut Polizei ein Tatverdächtiger Widerstand. Er wie auch zwei Polizisten wurden bei dem Einsatz verletzt. Die Ermittlungen mit dem Namen "OP Gartenhaus" führte das Landeskriminalamt Berlin.
Die Razzia geht auf zwei Durchsuchungen bei einem 47-Jährigen im vergangenen Jahr zurück. Die damals sichergestellten Beweismittel hätten zur Identifizierung der weiteren 14 Tatverdächtigen geführt, hieß es. In Berlin waren 66 Polizisten und eine Staatsanwältin beteiligt, in den anderen Bundesländern insgesamt 16 Polizeikräfte.