Bremen (epd). Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war im laufenden Jahr zwischen Januar und Oktober in gut 1.600 Fällen auf Nord- und Ostsee im Einsatz. Dabei leisteten die Besatzungen der rund 60 Rettungskreuzer und -boote rund 3.400 Menschen Hilfe, wie die Gesellschaft mit Sitz in Bremen am Mittwoch mitteilte. Allein etwa 350 von ihnen seien aus Seenot gerettet oder aus teils großen Gefahren befreit worden. Seit Gründung der DGzRS vor mehr als 155 Jahren seien mehr als 85.500 Menschen gerettet worden, hieß es.
Laut Zwischenbilanz für 2020 kamen die Seenotretter neben Wassersportlern und Küstenbesuchern zahleichen Fischereifahrzeugen und ihren Besatzungen zu Hilfe. Auch Offshore-Windparkversorger, Seeleute von Handelsschiffen sowie Passagiere von Fähren und Fahrgastschiffen bekamen Unterstützung.
Aufgrund der Corona-Pandemie waren den Angaben zufolge in den vergangenen Monaten weniger Schiffe auf Nord- und Ostsee unterwegs. Auch die diesjährige Wassersport-Saison habe verspätet begonnen. Von Januar bis Oktober hätten die Besatzungen deshalb etwa 400 Einsätze weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres registriert. Dennoch hätten sie dabei annähernd gleich vielen Menschen geholfen.
Trotz Corona-Krise treibt die ausschließlich spendenfinanzierte Gesellschaft die Modernisierung ihrer Rettungsflotte weiter voran. 2020 und 2021 sollen insgesamt zehn neue Spezialschiffe ältere Rettungskreuzer und -boote ablösen, wie es hieß. Außerdem gibt es im kommenden Jahr ein neues Gesicht als Botschafter der Organisation: Dann folgt der niedersächsische Cartoonist und Illustrator Wolf-Rüdiger Marunde auf die NDR-Moderatorin und Reporterin Anke Harnack. Heute arbeiten laut DGzRS 180 Festangestellte und 800 Freiwillige für die Gesellschaft.