Hochschule Ludwigsburg
©Michael Fuchs
Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg bietet für ihre Studenten mehrere Studienmodelle im Bereich Pflege an (Archivbild).
Üben mit Patient Puppe
An der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg ist ein Pflege-Skills-Lab in Betrieb gegangen. Studierende werden dort mit Pflegesituationen fast wie in der Praxis konfrontiert.

Um für den Ernstfall gewappnet zu sein: Das Pflege-Skills-Lab für Pflege-Studierende an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg simuliert Situationen, mit denen Pflegekräfte in ihrer Arbeit mit Kindern und Erwachsenen aller Altersgruppen konfrontiert werden können. Die Ausstattung des Labors in einem neu errichteten Gebäude bietet dazu Pflege-Spitzentechnologie, die in der Praxis sicher noch nicht überall Einzug gehalten hat.

"Arbeitsprozesse auf der Intensivstation, in der Altenpflege oder auch in der Geburtshilfe können in einer realistischen Umgebung demonstriert und eingeübt werden", erläutert Professor Manfred Schnabel, Leiter des Bachelorstudiengangs Pflege an der Hochschule. Dafür stehen neben unterschiedlichen Formaten von Pflegebetten auch verschiedene Simulationspuppen vom Baby bis zur Seniorin zur Verfügung.

Zur Ausstattung gehört ein komplett ausgestattetes Pflegebad, eine behindertengerechte Küche, bei der sich unter anderem die Arbeitshöhe per Knopfdruck verändern lässt, und eine Vielzahl von Geräten und Pflegehilfsmitteln. "Betten und Geräte sind keine Attrappen, sondern in der Praxis übliche Fabrikate", erklärt Schnabel. Die Studierenden sollen an Geräten üben, mit denen sie auch in ihren Pflegeeinrichtungen Umgang haben. "Betten, Sanitätseinrichtungen und medizinische Geräte entsprechen dem neuesten Stand der Technik."

Im Pflege-Skills-Lab ist in einem geschützten Setting das Einüben und Erlernen von praktischen Handlungssituationen für Pflegestudierende möglich, etwa zur Körperpflege.

Mit einem Kamerasystem kann die Arbeit der Studierenden im Labor aufgezeichnet und in separate Seminarräume übertragen werden. "So ist es möglich, die Aktionen auch außerhalb des Pflege-Skills-Lab zu beobachten oder sie zu einem späteren Zeitpunkt zu analysieren und zu bewerten", erklärt der Experte.

Im Lab darf man auch mal einen Fehler machen. Dozentin Simone Ries, die auch am Aufbau des Lernlabors mitgearbeitet hat, sagt das so: "Es ist ein geschützter Raum für Szenen aus der pflegerischen Praxis, in dem auch mal ein Irrtum möglich ist."

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Das Spektrum der möglichen Übungen reicht von der Vorbereitung von Infusionen im Dienstzimmer über die Reha-Küche und die Intensivstation bis zum Geburtssimulator. Es sei der gesamte klinische Alltag, der im Labor abgebildet werde, von Lagerung und Verbandswechsel bis zur Beatmung eines Intensivpatienten oder dem Abnabeln eines Neugeborenen. Die digitalen Puppen machen alles mit.

Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg bietet mehrere Varianten eines Bachelorstudiengangs Pflege an: als ausbildungsintegriertes Pflegestudium mit Doppelabschluss als Staatlich anerkannte Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmann und Bachelor of Arts - Pflege. Oder als berufsbegleitendes Pflegestudium sowie ab dem Wintersemester 2021 als ein grundständiges Pflegestudium. Dieses letzte, erst vor kurzem in Deutschland eingeführtes Modell, integriert in das Studium auch die praktische Berufsausbildung. Aktuell sind 57 Pflegestudierende an der EH eingeschrieben, weitere 24 haben das Studium bereits erfolgreich beendet.