Halle (epd). Der Musiker Clueso befürchtet als Folge der Corona-Krise den Zusammenbruch der gesamten Kulturbranche. "Hier werden Existenzen platt gemacht", sagte der 40-Jährige dem Radiosender MDR Jump am Montag in Halle. Dabei stellte er klar, dass es ihm nicht darum gehe, um jeden Preis Konzerte wieder zu erlauben. Ihm sei durchaus bewusst, dass es bei den Menschenansammlungen auf seinen Konzerten ein erhöhtes Ansteckungsrisiko gebe: "Ich rede jetzt wirklich von Subventionierungen, damit man die Kultur rettet." Seiner Ansicht nach sei hier von staatlicher Seite schon viel zu lange weggeschaut worden.
Die ganze Branche sei in Gefahr, sagte Clueso: "Hinter jedem Musiker und jedem Frontmann, der auf der Bühne steht, stehen ganz viele Leute, die Bühnen aufbauen, die Licht machen, die organisieren. Das ist ein Riesenstab von Leuten, die alle ihren Job verlieren." Diese Menschen kämen nach seiner Einschätzung auch nicht wieder zurück in die Konzertbranche. "Tonleute haben sich Equipment geholt, das 20.000 Euro bis 30.000 Euro kostet", sagte der Erfurter Musiker. "Das müssen sie verkaufen und das können sie nicht einfach zurückkaufen, wenn sie jetzt anfangen auf den Bau zu gehen oder Brot zu backen."
Er selbst könne seine Angestellten derzeit nicht mehr bezahlen: "Mein letztes Konzert war Weihnachten letzten Jahres und das war das letzte Mal, das ich Geld verdient habe. Ich weiß nicht, wie das alle schaffen sollen, die für mich gearbeitet haben."