Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verteidigt angesichts rasant steigender Zahlen an Corona-Infektionen die drastischen Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben. Es handele sich derzeit bei der Virusverbreitung um ein "exponentielles Wachstum, das uns mit zunehmender Geschwindigkeit auf eine akute Notlage in unseren Krankenhäusern zulaufen lässt", sagte sie am Montag in der Bundespressekonferenz in Berlin.
Es stünden schwierige Monate bevor, weil das Virus anders als im Frühjahr bei niedrigeren Temperaturen noch aggressiver reagiere, betonte die Kanzlerin. Daher sei nun nicht mehr der Zeitpunkt, lediglich auf Abstands- und Hygieneregeln hinzuweisen: "Wir wären dann halbherzig und das Virus bestraft Halbherzigkeit." Merkel räumte ein, dass die Kontaktbeschränkungen "Verzicht auf vieles" bedeuteten, "was das Leben schön macht". Sie könnten aber "Wellenbrecher" in dieser zweiten Welle sein.
Der Besuch der Kanzlerin in der Bundespressekonferenz war erst wenige Stunden zuvor angekündigt worden. Anlass waren die erneuten drastischen Einschränkungen in der Corona-Pandemie, die am Montag begannen und den ganzen Monat November über andauern sollen.