Düsseldorrf (epd). Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu einem Konzept für soziales Leben in Alten- und Pflegeeinrichtungen aufgefordert, um eine Isolation von Heimbewohnern während der Corona-Krise zu verhindern. "Die Bundesregierung hat hier den Sommer verschlafen und ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Mich erinnert das an den Anfang der Pandemie, als es kaum Masken und Desinfektionsmittel gab", sagte Bartsch der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag).
Seit Monaten werde über Altenheime gesprochen, zu wenig habe sich verbessert. "Wo sind die Millionen Schnelltests?", fragt Bartsch und fügte hinzu: "Jens Spahn ist jetzt aufgefordert, den Bewohnerinnen und Bewohnern in Betreuung und ihren Angehörigen einen Plan vorzulegen, wie trotz Pandemie soziales Leben in den Einrichtungen ermöglicht werden kann. Vor- nicht nach Weihnachten."
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat seit einiger Zeit bundesweite Regeln für den Umgang der Pflegeheime mit der Corona-Krise angekündigt. Er will Besuchsverbote wie im Frühjahr unbedingt vermeiden.
Auch Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) warnte eindringlich vor einer Isolierung von Heimbewohnern. "Es ist ganz wichtig, dass wir in diesen schweren Zeiten Großeltern, Eltern, Geschwister und Freunde, die in Heimen betreut werden, nicht vergessen. Ein wenn auch eingeschränkter Besuchsbetrieb muss möglich sein", sagte Brinkhaus der "Rheinischen Post" (Montag).
epd kfr