in Tansania das Ergebnis der Präsidentenwahl vom Mittwoch bekanntgegeben. In beiden
Ländern zweifelt die Opposition an der Rechtmäßigkeit der Abstimmungen. Es gab Ausschreitungen.
Frankfurt a.M., Abidjan (epd). Nach den Präsidentenwahlen in der Elfenbeinküste und in Tansania wächst in beiden Ländern die Furcht vor einer Eskalation der Gewalt. In der Elfenbeinküste wurden nach der Abstimmung am Samstag rund ein Dutzend Menschen getötet, wie der Sender France24 am Samstagabend unter Berufung auf Angaben der Opposition berichtete. An mehreren Orten kam es vereinzelt zu Zusammenstößen zwischen Anhängern der Opposition und der Regierung sowie Sicherheitskräften.
Gegen Amtsinhaber Alassane Ouattara traten bei der Wahl in der Elfenbeinküste drei Herausforderer an. Die beiden Oppositionskandidaten Affi N'Guessan und Henri Konan Bédié riefen die Wähler aber zum Boykott auf. Sie bezeichneten Ouattaras Kandidatur für eine dritte Amtszeit als illegal, da die Verfassung nur zwei erlaubt. Die Regierungspartei argumentiert, dass die erste Amtszeit nicht mitzähle, weil die Verfassung 2016 geändert wurde und damit die Zählung von vorne beginne. Ouattara (78) ist seit 2010 Präsident des westafrikanischen Landes.
In Tansania löste die Bekanntgabe des Ergebnisses der Präsidentenwahl vom Mittwoch neue Spannungen aus. Mindestens eine Person wurde am Wochenende getötet, besonders auf der Insel Sansibar kam es zu Zusammenstößen. Amtsinhaber John Magufuli (61) bekam laut vorläufigem Endergebnis 82,9 Prozent der Stimmen. Auf Oppositionsführer Tundu Lissu von der Partei Chadema entfielen 12,8 Prozent. Die Opposition erklärte, sie werde das Ergebnis nicht anerkennen, und forderte eine Wiederholung der Wahl. Die Wahlkommission sei nicht unabhängig gewesen, kritisierte die Partei Chadema laut der Zeitung "The Citizen" und rief zu Protesten auf.
Magufulis Partei CCM und deren Vorgänger regieren in Tansania seit der Unabhängigkeit des ostafrikanischen Landes 1961. Magufuli trat 2015 mit dem Versprechen an, die Korruption zu beenden. Menschenrechtsorganisationen werfen ihm einen zunehmend autoritären Regierungsstil und die Unterdrückung von Grundrechten vor.