Dortmund (epd). Patientenschützer Eugen Brysch appelliert an Bund und Länder, eine uneingeschränkte Sterbebegleitung durch Corona-Schnelltests möglich zu machen. "Der jetzt beginnende Trauermonat November muss Mahnung sein, Sterbenden und Angehörigen wieder Nähe und Abschied zu ermöglichen", erklärte der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz am Samstag in Dortmund.
Seit Beginn der Pandemie seien mehr als eine halbe Million Menschen gestorben. "Die meisten starben nicht mit Covd-19. Doch alle starben unter den gleichen schwierigen Bedingungen." Es dürfe nicht erneut dazu kommen, dass Menschen in ihren letzten Stunde isoliert und allein gelassen werden.
Viele Angehörige litten immer noch daran, während des Lockdowns im Frühjahr ihre Lieben in den letzten Tagen und Wochen nicht begleitet zu haben, sagte Brysch. "In Pflegeheimen und Krankenhäusern haben sich teils unmenschliche Szenen abgespielt." Deshalb seien Bund und Länder gefordert, sofort ausreichend Schnelltests für die Sterbebegleitung bereitzustellen. Aktuell steht laut Brysch den 12.000 Pflegeheimen und knapp 2.000 Krankenhäusern in Deutschland ein monatliches Kontingent von weniger als 20 Tests pro Heimbewohner und Klinikpatient zur Verfügung.