Genf, Nairobi (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts der Ausbreitung des Coronavirus an die Städte appelliert, sich besser auf künftige Pandemien vorzubereiten. Rund 95 Prozent aller Corona-Fälle seien in Städten registriert worden, erklärte Guterres am Samstag bei der Veröffentlichung eines UN-Städte-Berichts. Die Corona-Pandemie habe die großen sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten in den Metropolen deutlich werden lassen.
Viele Menschen in den Städten hätten keinen oder nur unzureichenden Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Gesundheitsdiensten, beklagte der UN-Generalsekretär. Die Verstädterung nimmt nach dem UN-Bericht weltweit zu. Im Jahr 2050 werden demnach 68 Prozent aller Menschen in städtischen Ballungsgebieten leben. Heute sind es 55 Prozent der derzeit 7,8 Milliarden Menschen umfassenden Weltbevölkerung.
Ein ungeplantes Wachstum der Städte mache die Menschen anfälliger für Krankheiten, warnte Guterres. Der Weltstädtebericht wird von dem Programm UN-Habitat erstellt. UN-Habitat setzt sich für menschenwürdige Wohnverhältnisse weltweit ein und hat seinen Sitz in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.