2021 werde es genau 450 Jahre her sein, dass in Emden zu der Versammlung Vertreter von Flüchtlings- und Untergrundgemeinden zusammenkamen, teilte die Evangelisch-reformierte Kirche am Donnerstag in Emden mit.
Um das zu würdigen, sind im kommenden Jahr unter anderem eine Ausstellung sowie eine internationale wissenschaftliche Tagung zum Thema "Konfession, Recht, Politik" geplant. Ein zentraler Festakt soll am 10. Juni in Emden auf die Synode eingehen, an der laut Unterzeichnerliste 24 Pastoren und fünf Älteste teilnahmen.
Ohne Synode reformiertes Leben in Nordwesteuropa undenkbar
Sie kamen aus reformatorisch gesinnten Flüchtlingsgemeinden in der Pfalz, vom Niederrhein, aus Emden und aus einigen in den Niederlanden verbliebenen "Gemeinden unter dem Kreuz", die unter der Unterdrückung der spanischen Habsburger litten. In Emden lebten damals etwa 7.000 Einheimische und mehr als 8.000 Flüchtlinge aus den Niederlanden und Frankreich. Reformierte und Hugenotten waren vor der Gegenreformation geflohen.
Ohne die grundsätzlichen Regelungen der Synode von 1571 wäre nach Einschätzung von Kirchenhistorikern ein reformiertes Leben in Nordwesteuropa nicht denkbar gewesen. In Deutschland beeinflussten sie nicht nur die reformierte Kirche, sondern auch die basisorientierten evangelischen Kirchen im Rheinland und in Westfalen.
Einen Bezug zur Gegenwart stellt die synodale Ordnung dar, die in Emden beschlossen wurde. So heißt es in der aktuellen Verfassung der reformierten Kirche: "Keine Gemeinde darf über eine andere, kein Gemeindeglied über ein anderes Vorrang oder Herrschaft beanspruchen. Alle Kirchenleitung erfolgt durch Presbyterien (Kirchenräte) und Synoden."