Genf / Brazzaville (epd). Die Weltgesundheitsorganisation hat mehr internationale Finanzhilfen für die Länder Afrikas angesichts der Corona-Krise verlangt. Die Pandemie habe die Menschen und die Volkswirtschaften des Kontinents sehr schnell und sehr hart getroffen, erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville.
Während einer Videopressekonferenz sagte Moeti, viele Menschen in Afrika hätten nicht die finanziellen Mittel in Reserve, um einen Ausfall ihrer Einkommen zu verkraften. Etliche Haushalte bräuchten Unterstützung. Im Zuge der Corona-Pandemie haben viele afrikanische Länder ihre Grenzen abgeriegelt und Betriebe geschlossen. Dadurch gerieten die ohnehin schwachen Volkswirtschaften in eine bedrohliche Lage. Auf dem Kontinent sind die Menschen oft nur kurzfristig beschäftigt, Millionen von ihnen halten sich mit kleinen Gewerben von Tag zu Tag über Wasser, soziale Sicherungssysteme sind meistens nur schwach ausgebaut, wenn sie überhaupt vorhanden sind.
In der Region Afrika zählt die WHO insgesamt 1,3 Millionen bestätigte Covid-19-Fälle, damit schneidet die WHO-Region Afrika besser ab als andere Regionen. Knapp 30.000 Menschen in der Region Afrika seien an oder mit Covid-19 gestorben, hieß es. Wegen der schwachen Gesundheitssysteme und mangelnden Testkapazitäten wird die Dunkelziffer jedoch deutlich höher vermutet.
Im Juli verzeichnete die WHO-Region Afrika die meisten bestätigten neuen Corona-Fälle. Damals wurden an einigen Tagen bis zu 20.000 bestätigte Fälle gezählt. Seitdem ging die Zahl der bestätigten Krankheiten zurück. Sie lag zuletzt bei knapp 4.300. Der WHO-Region Afrika gehören Länder im Norden des Kontinents wie Ägypten und Marokko nicht an.
epd her