Frankfurt a. M., Mexiko-Stadt (epd). In Mexiko sind in einem Massengrab 59 Leichen entdeckt worden. Bei den meisten Toten im zentralmexikanischen Bundesstaat Guanajuato handele es sich um junge Menschen, sogar Jugendliche seien dabei, berichtete die Tageszeitung "El Universal" am Donnerstag unter Berufung auf Behördenangaben. Zwischen zehn und 15 seien Frauen. Man werde nach weiteren Gräbern in der Stadt Salvatierra suchen, weil es Indizien dafür gebe, dass weitere Vermisste dort verscharrt worden seien, erklärte die Nationale Beauftragte für die Suche Verschwundener, Karla Quintana Osuna.
In Mexiko werden immer wieder Massengräber gefunden. Seit 2006 wurden den Behörden zufolge 4.092 Gräber mit 6.900 Leichen gefunden. Die Toten sind Opfer des sogenannten Drogenkrieges, in den mehrere Kartelle, kriminelle Banden und die Behörden involviert sind. Guanajuato gilt als einer der gefährlichsten Bundesstaaten des Landes.
Die Suche in Salvatierra hatte nach einer Anzeige vor zwei Wochen begonnen. "Wir wissen, dass viele Familien Angst haben, eine Anzeige zu machen", sagte Quintana Osuna. Sie rufe dennoch die Angehörigen auf, Verschwundene zu melden, auch anonym. "Wir brauchen das, damit wir wissen, wen wir suchen."