Osnabrück (epd). Die Gewerkschaft Nahrung - Genuss - Gaststätten (NGG) hat die Parteien im Bundestag aufgefordert, Werkverträge und auch die Leiharbeit in der Fleischwirtschaft ohne Einschränkungen zu verbieten. "Jede Art von Beschäftigung durch einen fremden Unternehmer bietet die Möglichkeit, sich an gesetzlichen Regularien vorbeizumogeln. Die Branche hat immer gezeigt, dass sie jedes Schlupfloch nutzt", sagte der Vorsitzende Guido Zeitler der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).
Der Gewerkschaftschef reagierte damit auf den Streit zwischen Union und SPD um das von der Bundesregierung geplante Verbot von Werkverträgen in der Fleischwirtschaft. Die Union möchte ebenso wie die Fleischindustrie die Leiharbeit erhalten. Der Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), der auch das Verbot von Leiharbeit umfasst und der an diesem Donnerstag im Bundestag beraten werden sollte, war von der Tagesordnung abgesetzt worden.
Zeitler machte das Aus der Leiharbeit zudem zur Bedingung für einen Tarifvertrag in der Branche. Er sieht keine Verhandlungsbasis, solange die Unternehmen an der Leiharbeit festhalten wollen. "Das ist für uns inakzeptabel. Mit dem Geschäftsmodell Ausbeutung der Beschäftigten muss endlich Schluss sein."