Hamburg (epd). Trotz der großen Belastungen nehmen einer Studie zufolge fast 60 Prozent der Menschen in Deutschland aus der Corona-Krise etwas Positives mit. Dies ist nach einem Bericht der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" das Ergebnis der sogenannten Vermächtnisstudie. Die Studie wurde den Angaben zufolge von "Zeit", dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft in Bonn entwickelt und finanziert. Sie wurde im August und September 2020 mit 1.014 Befragten durchgeführt. Die Erhebung fand 2015 zum ersten Mal und 2018 zum zweiten Mal statt.
Es gebe einen neuen "Glanz des Altbewährten", heißt es in einem Gastbeitrag der WZB-Präsidentin Jutta Allmendinger für die "Zeit". "Im grellen Licht der Pandemie reiben sich die Deutschen die Augen und staunen über etwas, das ihnen allzu selbstverständlich geworden war: das Gesundheitssystem", schreibt Allmendinger. Auch Politik und Verwaltung würden positiv bewertet. Zudem entstehe die "Vision eines neuen Wirtschaftens". Die Pandemie lasse die Menschen innehalten und mache ihr Denken nachhaltiger. Weiterhin habe die Pandemie "Kraft für Neues" entstehen lassen, etwa im Umgang mit der Digitalisierung. Bei jüngeren und besonders bei älteren Menschen sei im Vergleich zu 2018 die Bereitschaft gestiegen, die digitale Welt als ganz selbstverständlichen Teil ihres Lebens anzusehen.