Osnabrück (epd). Kinder sind einer neuen Untersuchung zufolge nicht nur in Entwicklungsländern, sondern weltweit in dramatischem Ausmaß durch Giftstoffe belastet. Das ist das Ergebnis einer Studie mit dem Titel "Die stille Pandemie", die das Kinderhilfswerk terre des hommes am Mittwoch in Osnabrück veröffentlichte. Die Organisation startete zugleich eine internationale Kampagne unter dem Motto "My Planet - My Rights" ("Mein Planet - Meine Rechte"). Sie wolle damit erreichen, dass das Recht auf eine gesunde Umwelt in einem Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention verankert werde, sagte Vorstandssprecherin Birte Kötter: "Damit wären alle Unterzeichnerstaaten verpflichtet, ihre Politik stärker auf das Kindeswohl auszurichten. Das wäre ein Meilenstein für die Lebenschancen zukünftiger Generationen."
Neugeborene starteten überall auf der Welt mit Giftstoffen im Körper ins Leben, sagte der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen zu Auswirkungen von Umweltverschmutzung auf die Menschenrechte, Baskut Tuncak. Er ist auch Autor der Studie von terre des hommes. Bei 97 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland ließen sich verschiedene Plastik-Inhaltsstoffe im Körper nachweisen, berichtete Tuncak. 90 Prozent aller Kinder weltweit atmeten verschmutzte Luft ein. Jedes Jahr sterben knapp 600.000 Kinder aufgrund von Luftverschmutzung, wie es hieß. Die Kampagne "My Planet - My Rights" startet zeitgleich in Deutschland und in vielen der knapp 40 Länder, in denen terre des hommes Projekte unterstützt.