Frankfurt a.M. (epd). Vor den Beratungen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie hat der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) die Deutschen auf einschneidende Maßnahmen eingestimmt. "Die Lage ist weit dramatischer, als viele glauben", sagte Bouffier der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). Die Ministerpräsidenten würden bei ihrem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch "harte Entscheidungen" treffen.
Die Bundeskanzlerin und die Regierungschefs der Bundesländer beraten am Mittwochnachmittag bei einer Online-Konferenz über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Nach wie vor herrscht Uneinigkeit darüber, wie weit die Einschränkungen angesichts rasant steigender Infektionszahlen gehen dürfen.
Bouffier warnte vor einer Überlastung der Krankenhäuser. "Bei uns laufen die Betten zu", sagte der hessische Ministerpräsident. "Schon heute gehen wir an die Grenzen." Über das Gespräch mit der Kanzlerin sagte Bouffier: "Wir werden für Deutschland einiges beschließen, was weh tut und nicht schön ist."
Zuvor hatte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erklärt, bei den Beratungen werde es nicht darum gehen, ob es weitere Einschränkungen geben werde, sondern darum, "was eingeschränkt wird". Die Pandemie einfach laufen zu lassen, sei keine Option: "Man muss jetzt in das System eingreifen, weil wir ansonsten Zahlen bekommen, die nicht beherrschbar sind", sagte Kretschmer.
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