Berlin (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will 30 Millionen Euro in die Pandemieprävention fließen lassen. Anlässlich des derzeitigen virtuellen Weltgesundheitsgipfels (World Health Summit) kündigte er am Dienstag an, dass damit ein sogenanntes "One Health"-Zentrum in Kenia aufgebaut werde, das die Gesundheit von Mensch und Tier zugleich in den Blick nimmt. So würden Infektionskrankheiten frühzeitig erkannt, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden. Das Geld stammt aus dem schon beschlossenen Corona-Sofortprogramm für Entwicklungsländer.
Klimawandel, steigende Mobilität, das Vordringen des Menschen in unberührte Lebensräume, industrielle Landwirtschaft und die intensive Nutztierhaltung führten dazu, dass sich Krankheitserreger schneller ausbreiten könnten, erklärte Müller. 2,7 Millionen Menschen stürben jedes Jahr weltweit an diesen "Zoonosen". Ebola, Aids, Vogelgrippe, auch Covid-19 gehörten dazu.
Im Ministerium wurde den Angaben zufolge eine neue Unterabteilung "One Health" aufgebaut, um die Projekte zur Pandemieprävention besser miteinander zu verzahnen.
Der Weltgesundheitsgipfel gilt als eine der wichtigsten Konferenzen zur internationalen Gesundheitspolitik. Das Forum wurde 2009 zum 300-jährigen Jubiläum der Berliner Charité gegründet und findet in diesem Jahr zum 12. Mal statt.