Nürnberg (epd). Nürnberg sagt nun doch seinen weltbekannten Christkindlesmarkt wegen der Corona-Pandemie ab. Angesichts der schnell steigenden Corona-Fallzahlen habe man diese Entscheidung getroffen, teilte die Stadt am Montag mit. Es sei davon auszugehen, dass noch in nächster Zeit in Nürnberg der Sieben-Tage-Schwellenwert auf über 100 steige und die Corona-Ampel auf dunkelrot umspringe, erklärte Oberbürgermeister Marcus König (CSU). "Vor diesem Hintergrund halten wir es für das falsche Signal, den Christkindlesmarkt zu veranstalten." Man könne eine zusätzliche Ansammlung von vielen Tausend Menschen in der Innenstadt nicht verantworten.
"Uns fällt diese Entscheidung sehr schwer", sagte König. Eine Adventszeit ohne den Prolog des Christkinds und ohne das "Städtlein aus Holz und Tuch" auf dem Hauptmarkt sei für die Nürnberger und ihre Besucher nur schwer vorstellbar. Die Stadt Nürnberg überlege nun, welche Rolle das Christkind als Botschafter der Stadt in der Adventszeit übernehmen könne, hieß es.
Das Marktamt hatte zuvor mit Schaustellerverbänden und Marktkaufleuten einen dezentralen Christkindlesmarkt mit einem strengen Hygiene-Konzept für die Corona-Zeit entwickelt. Der Markt hätte auf insgesamt vier Plätzen in der Altstadt stattfinden sollen. Der Nürnberger Christkindlesmarkt mit seinen mehr als 180 Buden mit ihren rot-weißen Stoffdächern gehört zu den ältesten Weihnachtsmärkten in Deutschland. 1628 wurde er als "Kindles-Marck" erstmals schriftlich erwähnt. In den vergangenen Jahren zog der Markt im Advent über zwei Millionen Besucher an.