Berlin (epd). Die Bundesregierung verteidigt die Corona-Warn-App gegen Kritik. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte am Mittwoch in Berlin, dass die Zahl der Downloads inzwischen die 20 Millionen überschritten habe, was sehr erfreulich sei. Fast zwei Millionen Testergebnisse seien zudem bereits digital an die App übermittelt worden. Rund 60 Prozent der positiv Getesteten teilten dies der App mit - dies sei noch ausbaufähig.
Zuletzt hatte es zunehmend Zweifel an der Wirksamkeit der Corona-Warn-App bei der nationalen Pandemie-Bekämpfung gegeben. Unter anderem wurde kritisiert, dass die Daten der App nicht automatisch an die Gesundheitsämter weitergeleitet werden. Demmer sagte, der App seien Grenzen gesetzt, weil man sich bewusst für ein datenschutzkonformes und datensparsames Modell entschieden habe. Denn dabei gebe es eine doppelte Freiwilligkeit: beim Herunterladen der App und bei der Eingabe des Testergebnisses.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums wies darauf hin, dass es seit dieser Woche ein neues Update gebe. So verfüge die App nun über ein Symptomtagebuch und könne in einigen anderen EU-Staaten genutzt werden.
Die Warn-App kommuniziert via Bluetooth mit anderen Smartphones. Wird ein Nutzer positiv auf das Coronavirus getestet, gibt die Anwendung an diejenigen Nutzer einen Alarm aus, die dem Infizierten für eine gewisse Zeit so nahe gekommen sind, dass sie sich angesteckt haben könnten. Nach einem Alarm sollten Nutzer das Gesundheitsamt kontaktieren und selbst einen Test machen.