Leipzig (epd). Gegen den offenbar geplanten Ausbau des zivilen Flughafens Leipzig/Halle zu einem internationalem Militärdrehkreuz regt sich öffentlicher Widerstand. Die neu gegründete Initiative "Leipzig bleibt friedlich!" hat eine Petition auf den Weg gebracht, wie sie am Freitag in Leipzig mitteilte. Darin werden die verantwortlichen Politiker dazu aufgefordert, "das Milliarden schwere Bundeswehrprojekt für große Militärtransporthubschrauber beziehungsweise dessen Management nicht am Flughafen Leipzig/Halle anzusiedeln."
"Uns geht es um den Beitrag Leipzigs zur Friedenssicherung in der Welt", erklärte einer der Initiatoren von "Leipzig bleibt friedlich!", Lutz Mükke, am Freitag. Dieser könne angesichts des Erbes vom Herbst 1989 nicht aus einem Militärdrehkreuz bestehen. In der Petition werden Bundesregierung, Parlamentarier und die Führung der Bundeswehr dazu aufgerufen, "das Leipziger Erbe der friedlichen Demokratiebewegung von 1989 zu respektieren und zu schützen."
Weiter heißt es: "Wir nehmen mit zunehmender Sorge wahr, wie der zivile Flughafen Leipzig/Halle schleichend und ohne einen gesellschaftlichen Diskurs darüber zu einem immer größer werdenden internationalen Militärdrehkreuz ausgebaut wird." Diese Entwicklung passe nicht zur Historie der Stadt Leipzig.
Ein Konsortium um Rüstungskonzerne bewirbt sich nach Angaben der Initiative mit dem Standort Leipzig/Halle um eine Ausschreibung der Bundeswehr. Die Unternehmen planten ein Logistikzentrum für etwa 50 große Militärtransporthubschrauber und kündigen im Falle eines Zuschlags eine Unternehmensansiedlung an.