Berlin (epd). Kindertagesstätten sind keine Corona-Infektionsherde. Das ist eines der Zwischenergebnisse einer Studie zum Corona-Infektionsgeschehen in den Kindertagesstätten, die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin vorstellten. Daher seien präventive und flächendeckende Schließungen nicht angezeigt, sagte Giffey. Kinder im Kita-Alter seien keine Infektionstreiber, fügte sie hinzu.
Bis Ende September wurden 79 Ausbrüche in Kindergärten und Horten an das Robert Koch-Institut übermittelt. Insgesamt wurden 381 Covid-19-Fälle registriert. Ein Viertel der erkrankten Kinder war jünger als fünf Jahre, mehr als die Hälfte (64 Prozent) Jugendliche über 15 Jahre, die in Schulhorte gehen.
Spahn sagte, die Ergebnisse der Untersuchung bestätigten die bisherigen Erfahrungen: "Es läuft sehr gut in den Kitas." Einschränkungen im Kita- und Schulbetrieb müssten daher "das allerletzte Mittel" sein auch in Regionen, wo die Infektionszahlen derzeit stark steigen, betonte der Gesundheitsminister. Er sei zuversichtlich, dass Schulen und Kitas weiter im Regelbetrieb laufen könnten.
In Deutschland werden rund vier Millionen Kinder in mehr als 56.800 Kitas und Schulhorten sowie bei rund 44.200 Tagesmüttern und -vätern betreut.