Düsseldorf, Berlin (epd). Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat in der Debatte um eine Frauenquote in Führungspositionen von Unternehmen eine schnelle gesetzliche Regelung gefordert. "Die Zeit für Freiwilligkeit ist vorbei, in vielen Unternehmen geht die Zahl der Frauen in Führungspositionen aktuell sogar zurück, sagte Scholz der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Strukturellen Ungleichheiten müsse mit strukturellen Maßnahmen entgegentreten werden.
"Wir brauchen Geschlechtergerechtigkeit und wir brauchen sie jetzt", unterstrich Scholz. Das gelte gerade auch führende deutsche Unternehmen. Sie hätten eine Vorbildfunktion. Der Vorschlag seiner Ministerkollegin Franziska Giffey müsse Gesetz werden, sagte Scholz. Giffey und Justizministerin Christine Lambrecht (beide SPD) haben einen Gesetzentwurf vorgelegt, der verbindliche Regeln für Frauen in Führungspositionen vorsieht. Dieser Entwurf scheiterte bislang aber am Widerstand der Union.
Auch ein Netzwerk prominenter Frauen fordert eine Quote für Frauen in Vorständen großer deutscher Unternehmen. Es sei möglich, Frauen für diese Positionen zu finden, sagte die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Jutta Allmendinger, in Berlin. Die Unternehmen engagierten sich noch zu wenig, um diese Frauen zu finden.