Berlin (epd). Ein Netzwerk prominenter Frauen fordert eine Quote für Frauen in Vorständen großer deutscher Unternehmen. Es sei möglich, Frauen für diese Positionen zu finden, sagte die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Jutta Allmendinger, am Mittwoch in Berlin. "Diese Frauen gibt es", sagte sie. Die Unternehmen engagierten sich aber zu wenig, diese Frauen zu finden.
Die Initiative, zu der unter anderem auch die Schauspielerin und Produzentin Maria Furtwängler und die Aufsichtsrätin Janina Kugel gehören, unterstützt die Pläne von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (beide SPD) für eine Quote in Vorständen. Eine Quote für Frauen gibt es bislang nur für Aufsichtsräte großer deutscher Unternehmen, in Höhe von 30 Prozent.
In Vorständen ist die Besetzung der Posten freiwillig. Die Erfahrungen zeigen, dass durch die Quote in Aufsichtsräten der Anteil von Frauen gestiegen ist, in Vorständen sich aber nichts bewegt hat. Lambrecht und Giffey wollen deswegen auch dafür eine gesetzliche Quote.
Die Unternehmensexpertin Kugel sagte, das bislang geplante Gesetz solle nur für aktiendotierte Unternehmen und den öffentlichen Dienst gelten. Kleine Unternehmen seien ausgeschlossen. In der politischen Diskussion geltend gemachte rechtliche Bedenken seien damit in ihren Augen nichtig, sagte die Senior Advisorin bei der Boston Consulting Group.
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