Saarbrücken (epd). Das deutsch-französische Festival Loostik präsentiert Mitte November acht Gastspiele aus den Bereichen Objekttheater, Zirkus und Tanz an Spielorten in Deutschland und Frankreich. Es wäre sehr einfach gewesen, das Festival wegen Corona ausfallen zu lassen, sagte Laurence Lang vom Theater Le Carreau am Dienstag in Saarbrücken. "Wir können uns nicht auf diese Art geschlagen geben." Für Kinder sei es wichtig, ein kulturelles und soziales Leben zu haben, erklärte Lang, die eine der künstlerischen Leiterinnen des Kinder- und Jugendfestivals ist. "Wir passen uns an."
Den Anfang macht am 10. November das musikalische Märchen "Korb" der Blah Blah Blah Compagnie aus Metz. In dem speziell für das Festival entwickelten Stück wird sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch gesprochen, gesungen und geslammt. Hier treffen der Französisch sprechende Junge Korb und das Deutsch sprechende Mädchen Annj aufeinander. Jeder könne der politischen Geschichte um Themen wie Menschlichkeit, Ökologie und Gleichstellung unabhängig von der Sprache folgen, betonte Lang.
Die Künstler beziehungsweise die Stücke kommen in diesem Jahr aus Belgien, Portugal, Kanada und Frankreich. In den Aufführungen geht es unter anderem auch um die Themen Tod und Trauer, Erwachsenwerden und Meinungsfreiheit. Die deutsche künstlerische Leiterin Martha Kaiser erklärte, dass es weiterhin ein Rahmenprogramm geben werde. Dazu zählten Filmvorführungen, Bastel- und Akrobatik-Workshops sowie Erzählstunden mit einer Geschichtenerzählerin. Einen Festivalclub werde es dieses Mal nicht geben.
Es habe schon vor den Sommerferien Rückmeldungen von interessierten Schulen gegeben, sagte Kaiser. Loostik habe nie infrage gestanden. Jedoch sei noch nicht klar, wie die Lage im November aussehe. Zurzeit dürften in Frankreich Stücke vor vollem Haus mit 300 oder 500 Masken tragenden Menschen gezeigt werden, in Deutschland könnten sie in manche Stücke nur 20 Zuschauer reinlassen. Das Festival geht bis zum 15. November.
Loostik wurde 2013 im Rahmen des gemeinsamen EU-Projekts ArtBrücken vom französischen Theater Le Carreau und der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit gegründet. Die Schirmherrschaft haben die saarländische Kultusministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) und der französische Generalkonsul Sébastien Girard übernommen. Die Stücke sind für ein Publikum ab zwei Jahren bestimmt.