Brandenburg an der Havel (epd). In Brandenburg ist ein seltenes, rund 5.000 Jahre altes Steinzeitgrab mit Überresten von menschlichen Leichnamen, Rindern und Keramikgefäßen entdeckt worden. Der Fund der sogenannten "Rinderbestattung" bei Neuschmerzke nahe Brandenburg an der Havel gebe einen Einblick in ein komplexes und vielschichtiges Totenritual an der Wende vom dritten zum zweiten Jahrtausend vor Christus und illustriere die kultische Bedeutung der Rinder, teilte das Landesdenkmalamt am Dienstag in Wünsdorf mit.
Im Vorfeld des Neubaus der Ortsumgehung bei Neuschmerzke seien insgesamt drei der sehr seltene neolithische Rinderbestattungen gefunden worden, die sich um eine aufwendig konstruierte Grabkammer gruppieren, hieß es. In der Grabkammer seien teilweise verbrannte menschliche Überreste aus der gleichen Zeit entdeckt worden.
Auch wenn sich von den Rindern nur die Zähne und einzelne Skelettreste im sandigen Boden erhalten hätten, seien die Keramikgefäße auch nach 5.000 Jahren noch intakt, hieß es weiter. Die reich mit Schnureindrücken und Einstichen verzierten Kugelamphoren seien vorsichtig im Block geborgen worden und würden nun weiter erforscht.