Berlin (epd). Tausende Menschen haben erneut in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung protestiert. Am Samstag versammelten sich laut einer Polizeisprecherin mehrere tausend Menschen zu einem "Schweigemarsch" zum Großen Stern im Tiergarten. Anmelder der Demonstration war eine Einzelperson, die laut Augenzeugen aus dem Umkreis der Stuttgarter "Querdenken"-Initiative stammt. Laut Polizei hielten die Teilnehmer zumeist Abstand zueinander und trugen größtenteils Mund-Nasen-Schutz.
Erst am Endpunkt der Demonstration seien von einer kleineren Personengruppe die Hygienevorschriften missachtet worden. Sie seien wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung angezeigt worden. Laut der Polizeisprecherin kam es auch zu vereinzelten Festnahmen. Nach einem Bericht des "Tagesspiegel" war unter den Festgenommen erneut der Verschwörungsanhänger und Vegankoch Attila Hildmann.
Am späteren Samstagnachmittag hatten sich einige hundert Corona-Skeptiker auf dem Berliner Alexanderplatz versammelt. Eine weitere von "Querdenken" angemeldete Demonstration am Sonntag hatte laut der Polizeisprecherin etwa 200 Teilnehmer.
Unterdessen schließt Verfassungsschutz-Chef Thomas Haldenwang nicht aus, dass die rechte QAnon-Bewegung, die zunehmend auf den Anti-Corona-Demonstrationen vertreten ist, zum Beobachtungsobjekt werden könnte. "Bei QAnon prüfen wir noch, wohin sich das entwickelt und wie sich die Anhängerschaft zusammensetzt", sagte Haldenwang dem "Tagesspiegel" (Sonntag). Allerdings habe jeder Deutsche erst mal auch das Recht, "sich ein Aluhütchen aufzusetzen."