Gießen, Wabern (epd). Am Samstag haben nach Polizeiangaben rund 100 Personen gegen den Weiterbau der Autobahn 49 protestiert. Nach einer weitgehend friedlich verlaufenen Fahrraddemonstration, einem Solidaritätsspaziergang und einer Mahnwache hätten gegen 18 Uhr mehrere vermummte Personen im Kirtorfer Stadtteil Lehrbach aus einem Waldstück heraus ein Polizeifahrzeug mit Steinen und Farbbeuteln beworfen, teilte das Polizeipräsidium Mittelhessen am Sonntag in Gießen mit. Dabei seien mehrere Scheiben des Streifenwagens komplett zerstört worden. Die vier Polizeibeamten im Auto seien unverletzt geblieben. Die Vermummten seien nach dem Angriff zurück in den Wald geflüchtet.
Die Fahrraddemo mit rund 50 Teilnehmern war am Mittag am Bahnhof in Wabern (Schwalm-Eder-Kreis) gestartet. Sie führte über Bad Zwesten, Neuental, Schlierbach und Stadtallendorf nach Dannenrod. Sie blieb laut Polizei ebenso friedlich wie der Solidaritätsspaziergang (15 Teilnehmer) und die Mahnwache (30 Teilnehmer).
Der Ausbau der A 49 zwischen Kassel und Gießen ist bereits seit Jahrzehnten umstritten, im Juni wies das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eine Klage gegen den Weiterbau der Autobahn ab. Seit etwa einem Jahr besetzen Umweltaktivisten den Dannenröder Forst. Sie wollen nach eigenen Angaben einen gesunden Mischwald mit teilweise 300 Jahre alten Bäumen vor der Abholzung schützen und fordern eine Verkehrswende.