Proteste gegen Weiterbau der Autobahn 49

Homberg an der Ohm (epd). Gegen den Weiterbau der Autobahn 49 zwischen Kassel und Gießen haben auch am Wochenende Umwelt- und Klimaschützer protestiert. Am Sonntagnachmittag versammelten sich nach Polizeiangaben rund 1.500 Demonstranten in Homberg-Dannenrod. Nach Veranstalterangaben nahmen rund 5.000 Menschen teil. Die Kundgebung fand auf einem Feld statt, danach begab sich ein Teil der Demonstranten in den Wald, in dem Besetzer Baumhäuser errichtet haben. Die Versammlung blieb nach Polizeiangaben friedlich.

Mehrere Verbände hatten zu der Demonstration am Sonntag aufgerufen, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), das Aktionsbündnis "Keine A 49", Campact, "Fridays for Future" und die Naturfreunde Deutschland. Die Veranstalter forderten Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und die hessische Landesregierung auf, den Weiterbau der A 49 zu stoppen. Stattdessen solle Geld in den öffentlichen Nahverkehr investiert werden. Angesichts der Erhitzung des Klimas und der Dürresommer dürfe keine breite Schneise durch den Dannenröder Forst geschlagen werden. "Die A 49 ist die Sackgasse der Verkehrswende und eine Investition in eine veraltete Industrie, in die im 21. Jahrhundert nicht mehr investiert werden darf", sagte Lilly Claudi von "Fridays for Future".

Bereits am Samstagnachmittag gab es eine genehmigte Fahrraddemonstration auf der A 49, für die ein Teilstück gesperrt wurde. Ausbaugegner hätten am Ende der Autobahn auf der Baustelle einen Tripod (Hochsitz auf drei Stangen) und Zelte aufgeschlagen, sagte ein Polizeisprecher. Im Dannenröder Forst hätten Ausbaugegner mit Baumstämmen Barrikaden auf Wegen errichtet. Die Polizei sei am Wochenende nicht eingeschritten, sondern habe die Lage nur beobachtet, weil die Bauarbeiten ruhten. Sollten die Rodungsarbeiten am Montag wieder aufgenommen werden, könne die Situation eine andere sein.

Die Rodungsarbeiten im benachbarten Herrenwald hatten am vergangenen Donnerstag und Freitag begonnen. Die Polizei holte Besetzer aus dem Wald und machte den Weg für die Holzfäller frei.