Düsseldorf (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen warnt als Folge der Corona-Pandemie vor einem akuten Mangel an Blutplasma. Die Pandemie habe dazu geführt, dass die Zahl der Blutplasma-Spenden "massiv zurückgegangen" sei, teilte die BAG Selbsthilfe am Freitag in Düsseldorf mit. Allein in Deutschland seien ungefähr vier Millionen chronisch kranke Menschen auf Präparate angewiesen, die aus dem Plasma hergestellt würden. Für die Betroffenen gehe es im Falle eines Blutplasmamangels "buchstäblich ums Überleben".
Anlässlich der dritten internationalen Plasma-Awareness-Woche ruft die BAG Selbsthilfe vom 5. bis 9. Oktober zu Blut- und Blutplasmaspenden auf. Daraus würden zahlreiche Medikamente für die Notfallmedizin oder etwa zur Behandlung von seltenen Blutgerinnungsstörungen oder Immundefekten hergestellt. "Patienten mit Immundefekt gehören zu den Risikogruppen, weil sie keine ausreichende Immunantwort haben", sagte der Bundesgeschäftsführer der BAG Selbsthilfe, Martin Danner. Ein weiterhin rückläufiges Aufkommen an Blutplasmaspenden werde unweigerlich zu Versorgungsengpässen führen.