Berlin (epd). Rund 300 Beschäftigte aus Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen haben am Mittwoch in Berlin mit einer "Foto-Demonstration" auf die Missstände in der Pflege aufmerksam gemacht. Gezeigt wurden 30 Transparente mit den Fotos von 12.500 Klinikbeschäftigten aus ganz Deutschland, wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte. Anlass der Aktion war die Gesundheitsministerkonferenz.
Mit der ersten bundesweiten Foto-Demonstration habe man einen kreativen Weg gefunden, den Protest coronagerecht auf die Straße zu tragen, erklärte Bundesvorstand Sylvia Bühler. Die Kolleginnen und Kollegen hätten deutlich gemacht, dass die Politik das deutsche Gesundheitswesen fit machen müsse für die Zukunft.
Zentral dafür seien bedarfsgerechte Personalvorgaben. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen brauchen laut Bühler genug Personal, um die Menschen gut und sicher zu versorgen. Doch immer noch gebe es keine gesetzlichen Standards, die eine bedarfsgerechte Versorgung mit Fachkräften gewährleisteten: "Das muss sich dringend ändern."
Die zweite zentrale Forderung ist eine bedarfsgerechte Finanzierung der Krankenhäuser. "Das System der Fallpauschalen (DRG) setzt die falschen Anreize", kritisierte Bühler. "Überlastung der Beschäftigten und eine schlechtere Versorgung der Patienten sind die Folgen." Zudem fordern die Beschäftigten und ihre Gewerkschaft ver.di, dass keine Tätigkeiten aus den Krankenhäusern mehr ausgelagert und ausgegliederte Bereiche zurückgeführt werden.
Die Forderungen wurden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz, der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), am Tagungsort in Berlin übergeben.