Halle/Magdeburg (epd). Zum Gedenken zum ersten Jahrestag des Synagogen-Anschlags in Halle wird am 9. Oktober auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Zudem werden Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, an den Gedenkveranstaltungen teilnehmen, wie die Staatskanzlei am Mittwoch in Magdeburg ankündigte. Geplant sind zunächst Kranzniederlegungen und die Enthüllung von Gedenktafeln vor der Synagoge in Halle und vor dem nahe gelegenen Kiez-Döner.
Die zentrale Gedenkveranstaltung wird um 17 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche stattfinden. Dort werden Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos), der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Halle, Max Privorozki, und Ministerpräsident Haseloff erwartet. Bundespräsident Steinmeier wird die Gedenkrede halten. Die Veranstaltung soll per Livestream in mehrere Einrichtungen in der Stadt übertragen werden, unter anderem in die Marktkirche, die Leopoldina und die Franckeschen Stiftungen.
Um 12.01 Uhr, dem Zeitpunkt des ersten Schusses auf die Synagoge, sollen alle Kirchenglocken der Stadt zwei Minuten lang läuten und das öffentliche Leben still stehen. Der Attentäter Stephan B. hatte am 9. Oktober 2019 einen Anschlag auf die Synagoge in Halle verübt. Vor der Synagoge erschoss er eine 40 Jahre alte Passantin und in einem Döner-Imbiss einen 20 Jahre alten Mann. Die Bundesanwaltschaft hat den 28-jährigen B. wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes in mehreren Fällen sowie weiterer Straftaten angeklagt.