Berlin (epd). Wegen der andauernden Corona-Krise plant das Land Berlin eine Fortsetzung von Mieterschutz-Maßnahmen. Die landeseigenen Wohnungsgesellschaften würden bis Ende 2020 weiter auf Mieterhöhungen verzichten, kündigte Berlins Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Linke) am Dienstag nach der Senatssitzung an. Danach solle die Regelung allerdings auslaufen.
Zudem habe das Land Berlin wegen der Corona-Krise bislang auf Mietzahlungen von Gewerbetreibenden im Umfang von 2,7 Millionen Euro verzichtet, erklärte Scheel weiter. Bis Ende August seien insgesamt 731 Anträge von Gewerbetreibenden auf Mieterleichterungen eingegangen. Diese hätten ein Gesamtvolumen von rund 6 Millionen Euro gehabt. Davon seien 309 Anträge auf kompletten Mietverzicht im Gewerbebereich gestellt worden, mit einem Volumen von 2,8 Millionen Euro. Ziel des Senats sei es, möglichst viele Gewerbe in der Innenstadt zu erhalten, begründete der Stadtentwicklungssenator die Maßnahmen.
Von Privatmietern seien zudem bis Ende August 1.546 Anträge auf Mietstundung eingegangen und bewilligt worden. Diese hätten ein Volumen von rund 731.000 Euro, sagte Scheel. Die landeseigenen Wohnungsgesellschaften wollten Vorbild sein. Der Senator appellierte an private Vermieter, "sich in gleicher Weise zu verhalten", kulante Regelungen mit den Mietern zu finden und auf Mietsteigerungen weiter zu verzichten.