Düsseldorf (epd). Aus Protest gegen die nordrhein-westfälische Braunkohlepolitik haben am Donnerstagmorgen etwa 20 Aktivisten von Greenpeace das Dach der Staatskanzlei in Düsseldorf besetzt. Sie installierten ein Logo mit dem Schriftzug "NRWE" und befestigten darunter ein Banner mit der Aufschrift "Staatskanzlei NRWE: Klima verheizt, Heimat zerstört". Nach Angaben einer Sprecherin der Düsseldorfer Polizei waren die Aktivisten offenbar in den frühen Morgenstunden mit einem Leiterwagen auf das Dach des Gebäudes gelangt. Die Beamten führten demnach Gespräche mit den Beteiligten vor Ort. Der Betrieb in der Staatskanzlei selbst sei durch die Aktion nicht beeinträchtigt gewesen, hieß es.
Mit der Besetzung wollte Greenpeace nach eigenen Angaben ein Zeichen gegen "die Klientelpolitik der Landesregierung zugunsten des Braunkohlegeschäfts von RWE" setzen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) unternehme bislang trotz Klimakrise und drohender Zerstörung weiterer Dörfer nichts, um die umstrittene Ausweitung des Tagebaus Garzweiler II zu stoppen, kritisierte die Umweltschutzorganisation. Ein neues Kurzgutachten im Auftrag von Greenpeace zeige, dass die Landesregierung über den planungsrechtlichen Spielraum verfüge, den Tagebau zu verkleinern und die dortigen Dörfer zu erhalten.