Hamburg (epd). Die meisten Deutschen haben zwischen vier und fünf Mal im Monat Geschlechtsverkehr. Das ist das Ergebnis der ersten deutschlandweiten repräsentativen Studie zur Sexualität Erwachsener des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und des Sozialforschungsinstitut Kantar. Weiteres Ergebnis: Bei der Kommunikation über sexuell übertragbare Infektionen zeigt sich Unterstützungsbedarf.
Betrachte man die sexuelle Aktivität über den Zeitraum der vergangenen vier Wochen, so hätten Frauen und Männer zwischen 18 und 35 Jahren etwa fünf Mal pro Monat Sex, die 36- bis 55-Jährigen etwa vier Mal im Monat. Die deutlich am häufigsten genannten heterosexuellen Praktiken sind den Angaben zufolge der vaginale Geschlechtsverkehr und der Oralverkehr. Dabei hänge die sexuelle Aktivität einer Person von vielen unterschiedlichen Faktoren ab.
Besonders ausschlaggebend ist demnach neben dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Beziehungsstatus: Menschen, die in keiner festen Partnerschaft leben, haben deutlich häufiger angegeben, in den vergangenen vier Wochen keinen Sex gehabt zu haben (77 Prozent). Im Gegensatz dazu haben nur 20 Prozent der fest Liierten angegeben, in den vergangenen vier Wochen keinen Sex gehabt zu haben.
Abfragen zum Wissensstand über sexuell übertragbare Infektionen zeigten, dass HIV/Aids die bekannteste ist. Andere sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien, Genitalwarzen und Trichomoniasis würden wesentlich seltener benannt, hieß es. Der Großteil derer, bei denen eine Infektion diagnostiziert wurde, hätten ihren Partner oder ihre Partnerin darüber informiert. Allerdings seien es, je nach Erkrankung, ein bis drei von zehn Befragten, die nicht mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin über die Infektion gesprochen hätten.
Für die Studie wurden zwischen Oktober 2018 und September 2019 fast 5.000 Erwachsene im Alter von 18 bis 75 Jahren umfassend zu sexualbezogenen Themen befragt. So ging es um sexuelles Verhalten, Einstellungen zur Sexualität, Liebe und Partnerschaft, sexuelle Lust und Zufriedenheit, Schwangerschaften, sexuelle Funktionsstörungen, sexuell übertragbare Infektionen und Erfahrungen mit sexueller Gewalt.