Hannover, Berlin (epd). Zwei Jahre nach dem Wohngipfel der Bundesregierung haben der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Deutsche Mieterbund eine ernüchternde Bilanz gezogen. "Zwar gab es gute Ansätze, aber insgesamt ist die gemeinsame Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen verpufft", heißt es in einem Positionspapier, über das das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND, Sonntag) berichtete. Der soziale Wohnungsbau sei demnach "gescheitert".
Lediglich 25.565 Sozialwohnungen seien 2019 gefördert worden, was einen Rückgang von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeute, hieß es. "Der Bestand an Sozialwohnungen ist seit Jahren dramatisch rückläufig von über zwei Millionen Wohnungen in 2006 auf derzeit nur noch 1,14 Millionen."
Auch der Wohnungsbau insgesamt stagniere, kritisierten die beiden Verbände. Die Bundesregierung habe für die Legislaturperiode den Neubau von 1,5 Millionen Wohnungen als Ziel ausgegeben. Statt der dafür benötigten 375.000 Wohnungen pro Jahr seien 2018 nur 285.000 und 2019 nur 293.000 Wohnungen fertiggestellt worden. In den sieben größten Städten hätten sich zwischen 2010 und 2018 die Preise für Bauland um 175 Prozent erhöht.
Beim Mietniveau sei eine ähnliche Entwicklung zu beobachten, hieß es in dem Positionspapier. "Die Mieten steigen in Deutschland ungebremst weiter, trotz Corona-Pandemie, Wirtschaftsabschwung und Kurzarbeit."