Osnabrück (epd). Alleinerziehende Väter und Mütter sind nach Regierungsinformationen öfter ohne Arbeit als der Bevölkerungsdurchschnitt und sind deutlich häufiger auf Hartz IV angewiesen. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, über die die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Samstag) berichtete. Jeder dritte Alleinerziehenden-Haushalt (34,8 Prozent) muss demnach Hartz-IV-Leistungen beziehen, darunter auch viele Erwerbstätige. In der Gesamtbevölkerung sei knapp jeder zehnte Haushalt (9,0 Prozent) auf die Leistungen angewiesen.
Von allen Familien, die im Mai Hartz-IV-Leistungen bezogen, waren mehr als die Hälfte (52 Prozent) Alleinerziehenden-Familien, hieß es. Große Unterschiede zeigten sich auch unter allen Arbeitslosen, die Hartz-IV beziehen: Insgesamt waren von den 2,96 Millionen Menschen, die im August 2020 als arbeitslos registriert waren, 56 Prozent im Hartz-IV-Bezug. Unter den alleinerziehenden Arbeitslosen lag diese Quote bei 81 Prozent.
Im vergangenen Jahr waren den Angaben zufolge 5,9 Prozent der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern erwerbslos. Unter den Müttern lag der Anteil mit 6,1 Prozent dabei etwas höher als bei den Vätern. In der Gesamtbevölkerung lag die Erwerbslosenquote laut Statistischem Bundesamt 2019 zwischen 3,1 und 3,4 Prozent und damit etwa halb so hoch.