Osnabrück (epd). Die Mehrheit der Deutschen befürwortet eine gesetzliche Pflicht für Autofahrer, regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hervor, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) berichtet. 67,1 Prozent halten demnach eine gesetzliche Regelung für angebracht. Das Rote Kreuz hatte die Umfrage anlässlich des Welttags der Ersten Hilfe an diesem Samstag (12. September) in Auftrag gegeben.
Bei mehr als der Hälfte der Deutschen (51,4 Prozent) liegt der Erste-Hilfe-Kurs in der Umfrage zufolge schon mehr als zehn Jahre zurück. Je älter die Befragten sind, desto länger wird dieser Zeitraum. Bei den über 65-Jährigen sind es sogar über 66 Prozent, die ihre Kenntnisse in Erster Hilfe seit einem Jahrzehnt und länger nicht mehr aufgefrischt haben. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist der Kurs nur bei 18,9 Prozent der Befragten so lange her.
"Die Zahlen deuten darauf hin, dass die meisten seit dem Erlangen des Führerscheins keinen Erste-Hilfe-Kurs mehr absolviert haben", sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der Zeitung. "Das ist fatal, denn gerade im Straßenverkehr sollte man wissen, wie man in Notfällen helfen kann - über das Absetzen eines Notrufs 112 hinaus. Wir raten daher Autofahrerinnen und Autofahrern, alle zwei bis drei Jahre die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen."
Der Umfrage zufolge trauen sich fast zwei Drittel der Befragten (61,3 Prozent) dennoch zu, im Falle eines Unfalls Wiederbelebungsmaßnahmen an einem Verletzten auszuführen. Männer liegen hier mit 62,5 Prozent etwas vor den Frauen, bei denen sich nur 59,9 Prozent sich die Soforthilfe zutrauen. Nur rund ein Drittel der Befragten (26,6 Prozent) würde sich dies gar nicht zutrauen. Der Welttag der ersten Hilfe wurde vom internationalen Roten Kreuz im Jahr 2000 ausgerufen. Er wird seither an jedem zweiten Samstag im September begangen.