Infraschall-Studie zeigt keine unmittelbaren körperlichen Reaktionen

Dessau (epd). Infraschall führt laut einer Studie des Umweltbundesamtes nicht zu unmittelbaren körperlichen Reaktionen. Allerdings könne der Infraschall, der etwa beim Betrieb von Kühlschränken, Wärmepumpen oder Windenergieanlagen entstehe, belästigend wirken, teilte die Behörde am Dienstag in Dessau mit. Infraschall ist für die meisten Menschen nicht mit dem Gehör wahrnehmbar.

Die Studie wurde laut Umweltbundesamt unter weitreichend kontrollierten Bedingungen erstellt. Insgesamt 44 Personen seien innerhalb von circa acht Stunden mit vier unterschiedlichen Infraschallgeräuschen für je 30 Minuten beschallt worden. Dabei und danach seien Herzfrequenz, Blutdruck, Hirnrinden-Aktivität und Gleichgewichtswahrnehmung gemessen worden. "Dabei konnten keine statistisch signifikanten Veränderungen festgestellt werden, die auf Infraschall zurückzuführen gewesen wären", sagte ein Behördensprecher. Das Belästigungsempfinden, das die Probanden als "etwas" bis "mittelmäßig" eingeschätzt hätten, sei mit Hilfe von Fragebögen erhoben worden.

Wegen der geringe Anzahl der Versuchspersonen und einem vergleichsweise kurzen Beschallungszeitraum können die Ergebnisse den Angaben zufolge nicht generalisiert und daraus auch keine möglichen langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen abgeleitet werden. Das Umweltbundesamt beabsichtigt deshalb nach eigenen Angaben im kommenden Jahr ein weiteres Forschungsvorhaben zur Klärung dieser Frage durchzuführen.