Konstanz (epd). Wer im Alltag Entspannung sucht, erzielt mit einer kurzen Massage deutlich bessere Ergebnisse als mit einer bloßen Ruhezeit. Laut einer am Dienstag vorgestellten Studie der Universität Konstanz liegt das daran, dass das Massieren den "Entspannungsmotor" des Körpers, das parasympathische Nervensystem, stärker anrege. Massage reduziere den Stress sowohl auf mentaler als auch auf körperlicher Ebene.
Bei der Studie bekam eine Gruppe eine Kopf- und Nackenmassage, eine zweite eine Nacken-Schulter-Massage, eine dritte saß lediglich ruhig an einem Tisch. Die Ergebnisse zeigten, dass die Massierten - unabhängig von der Form der Massage - ihr Entspannungssystem stärker aktivierten als die nur Ruhenden.
"Um die negativen Auswirkungen von Stress besser in den Griff zu bekommen, müssen wir seinen Gegenspieler - die Entspannung - verstehen", sagte Jens Prüssner, Professor für Neuropsychologie an der Uni Konstanz. Entspannungsmethoden müssten darum systematisch wissenschaftlich begutachtet werden.
Im nächsten Schritt wolle man nun untersuchen, ob Atemübungen und Meditation ähnliche psychologische und physiologische Entspannungseffekte zeigen, ergänzte Doktorandin Maria Meier, die Erstautorin der Studie. Die Erkenntnisse könnten in Präventions- oder Rehabilitationsprogrammen für Menschen, die an stressbedingten Krankheiten wie Depressionen leiden, zum Einsatz kommen, hoffen die Forscher.