Berlin (epd). Die Digitalisierungs-Maßnahmen der Bundesregierung reichen nach Einschätzung der Sozialverbandes Deutschland (SoVD) nicht aus, um alle Kinder und Jugendliche ausreichend für den Fernunterricht auszustatten. "Kindern und Jugendlichen bleiben schnelle und wirksame Hilfen während der Corona-Krise verwehrt", sagte SoVD-Präsident Adolf Bauer am Montag in Berlin. Die Digitalisierung an Schulen müsse "dringend beschleunigt werden".
Im August hatten der Bund und sieben Bundesländer beschlossen, alle Lehrerinnen und Lehrer mit einem Dienstlaptop auszustatten. Zudem soll jede Schule eine schnelle Internetverbindung bekommen. Schülerinnen und Schüler soll zu Hause ein bezahlbarer Zugang zum Internet für weniger als zehn Euro monatlich ermöglicht werden.
Bedürftige Kinder und Jugendliche sollen zudem einem Beschluss aus April nach einmalig bis zu 150 Euro als Zuschuss für den Kauf eines Laptops, Tablets oder Computers erhalten. Der Bonus sei "vielfach im Verantwortungsdickicht zwischen Schulen, Schulbehörde und Jobcentern versickert", sagte Bauer. Viele Familien seien damit auf sich allein gestellt.
In der Vergangenheit hatten bereits andere Verbände die Maßnahmen kritisiert. Durch Schulschließungen entstünden finanzschwachen Familien noch weitere Kosten, zum Beispiel weil das kostenlose Mittagessen wegfalle. Komplizierte Anträge schreckten viele Berechtigte ab. Zudem hinke Deutschland beim Ausbau des schnellen Internets hinterher.