Stuttgart (epd). Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will den Besuch von Schülern in NS-Gedenkstätten zur Pflicht machen. Solche Besuche müssten pädagogisch eingebettet sowie vor- und nachbereitet werden, sagte Eisenmann den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag). Für den Unterricht gibt es laut Ministerium inzwischen 50 Module zum Thema Nationalsozialismus, die sich jeweils auf eine Gedenkstätte im Land beziehen. Die Mittel, um Fahrten in die Gedenkstätten zu bezuschussen, würden im Doppelhaushalt 2020/21 auf 415.000 Euro erhöht und damit mehr als vervierfacht.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten (LAGG) lehnt dem Bericht zufolge allerdings eine Besuchspflicht ab. Felix Köhler vom Sprecherrat der LAAG sagte, viele der mehr als 70 Erinnerungsorte seien mit den jetzigen Besucherzahlen an ihren Kapazitätsgrenzen. Bei den Ehrenamtlichen stehe in den kommenden Jahren ein Generationswechsel an, doch sei es schwer, junge Menschen fürs Ehrenamt zu gewinnen.