Berlin (epd). Um die Beitragssätze stabil zu halten, fehlen den gesetzlichen Krankenkassen nach einem Zeitungsbericht im kommenden Jahr rund 17 Milliarden Euro. Ohne zusätzliche Gelder des Bundes werde eine Verdoppelung des Zusatzbeitrags nötig sein, berichtet das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND, Samstag) unter Berufung auf eine aktuelle Finanzprognose, die der Spitzenverband der Krankenkassen (GKV) auf fachlicher Ebene mit dem Bundesgesundheitsministerium abgestimmt hat. Gründe seien die Corona-Pandemie und der Konjunktureinbruch.
Im Detail beläuft sich die fehlende Summe dem RND zufolge auf 16,6 Milliarden Euro. Um dies auszugleichen, müsste der durchschnittliche Zusatzbeitrag den Berechnungen zufolge von gegenwärtig 1,1 Prozent auf 2,19 Prozent steigen. Die Bundesregierung hatte aber im Rahmen des Konjunkturpakets beschlossen, die Sozialversicherungsbeiträge durch Zuschüsse bei maximal 40 Prozent zu stabilisieren. Der Fehlbetrag müsse daher aus dem Bundeshaushalt ausgeglichen werden, heißt es im RND-Bericht.
Bei den Berechnungen seien unter anderem pandemiebedingte Mehrausgaben veranschlagt. Dazu gehörten Kosten für einen Impfstoff, Testungen über das ganze Jahr hinweg und die Behandlung von Covid-19-Erkrankten. Auch geringere Einnahmen bei den Beiträgen durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit seien eingerechnet. Die Expertinnen und Experten rechneten daher bereits für das laufende Jahr mit einem Fehlbetrag von drei Milliarden Euro.