Berlin (epd). Das Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention hat den Bund zu nachhaltigen Maßnahmen gegen rechten Terror und die Normalisierung rechtsextremen Gedankenguts aufgefordert. Die zivilgesellschaftliche Arbeit gegen Rechtsextremismus müsse dafür auch dauerhaft finanziell abgesichert werden, sagte Jutta Weduwen, Geschäftsführerin von Aktion Sühnezeichen, bei der Vorstellung von Forderungen an die Bundesregierung am Mittwoch in Berlin.
Anerkannte Träger mit guter Arbeit müssten bis heute immer wieder neue Finanzierungsanträge stellen, um weiterarbeiten zu können, kritisierte Weduwen. Darunter leide der Kampf gegen den Rechtsextremismus. Die Unsicherheit führe zu einer Fluktuation guter Fachkräfte. Projekte müssten abgebrochen werden.
Die gegen Rechtsextremismus engagierte Zivilgesellschaft brauche zugleich mehr Schutz, betonte Weduwen. Öffentlich bekannte Engagierte und andere müssten besser vor rechtsextremen Übergriffen bis hin zu Morddrohungen und Angriffen geschützt werden.
Zudem müssten Schulen und Jugendarbeit gegen rechts gestärkt werden, sagte Weduwen. Statt "Feuerwehrarbeit" nach besonderen Vorfällen sei eine lang angelegte Präventionsarbeit nötig, die auch antidemokratischen Haltungen in der Mitte der Gesellschaft begegne. Im pädagogischen Bereich, aber auch bei Polizei und Justiz seien dafür kontinuierliche Qualifizierungen wichtig.
Dem Netzwerk gehören die Amadeu Antonio Stiftung, die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus, die Vereine Cultures Interactive und "Gesicht Zeigen" sowie die Jugendbildungsstätte Lidice Haus an.