München (epd). Die Deutschen wollen laut einer Studie mehr Zentralismus in der Bildung, obwohl dies Ländersache ist. Dem ifo-Bildungsbarometer 2020 zufolge wollen 60 Prozent der Befragten, dass die wichtigsten bildungspolitischen Entscheidungen vom Bund und nicht mehr von den Ländern getroffen werden, wie das ifo-Institut am Mittwoch in München mitteilte. Für das Bildungsbarometer 2020 wurden 10.000 Bundesbürger befragt. Auch in der Finanzierung der Bildung wünschen sich die Befragten mehr Engagement des Bundes und sprechen sich für mehr Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit im Bildungssystem aus.
Für 88 Prozent der Befragten ist die Vergleichbarkeit von Schülerleistungen zwischen den Bundesländern wichtig. Dementsprechend unterstützen klare Mehrheiten Reformvorschläge wie regelmäßig Schülerleistungen für Ländervergleiche zu erheben (76 Prozent), deutschlandweit einheitliche Vergleichstests, die in die Schulnoten einfließen (69 Prozent), deutschlandweit einheitliche Lehrpläne für die gymnasiale Oberstufe (88 Prozent) und ein gemeinsames Kernabitur (84 Prozent). Für das ifo-Bildungsbarometer 2020 befragte das Institut Respondi vom 3. Juni bis zum 1. Juli 10.338 Erwachsene zwischen 18 und 69 Jahren.