Berlin (epd). Der Berliner Friedrichstadt-Palast ist nun offiziell auch ein Denkmal. Als Beispiel der sozialistischen Postmoderne wurde das Gebäude wegen seiner geschichtlichen, künstlerischen sowie städtebaulichen Bedeutung am Montag unter Denkmalschutz gestellt, wie die Berliner Kulturverwaltung und das Landesdenkmalamt erklärten. Als letzter Repräsentationsbau vor Mauerfall und Wiedervereinigung stelle der 1984 neu eröffnete Friedrichstadt-Palast gleichzeitig den Höhe- und Endpunkt der Epoche der DDR-"Paläste" dar, hieß es.
Den verantwortlichen Architekten sei es damals gelungen, ein künstlerisch einmaliges Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert zu schaffen. Anklänge des Jugendstils und Art déco träfen auf die "Platte" als technisches und gestalterisches Merkmal.
Der Friedrichstadt-Palast wurde am 27. April 1984 eröffnet und gilt mit über einer halben Million Gästen im Jahr als die meistbesuchte Bühne der Hauptstadt. Der Entwurf von Manfred Prasser, Jürgen Ledderboge und Walter Schwarz entstand den Angaben zufolge unter Leitung von Erhardt Gißke, dem Generaldirektor der Baudirektion Berlin beim Ministerium für Bauwesen.
Das Gebäude in der Friedrichstraße in Berlin-Mitte hat einen rechteckigen Grundriss. Die Fassade besteht aus Rundbogenformen mit großen, bunten Glaselementen. Unter Denkmalschutz gestellt wurden alle Bereiche des Gebäudes, neben dem Äußeren auch Foyer und Zuschauersaal mit der Bühne. Der Friedrichstadt-Palast ist seit Beginn der Corona-Krise geschlossen. Das Revuetheater soll im Januar 2021 wieder seinen regulären Spielbetrieb aufnehmen.