Hamburg (epd). Nach der "Corona-Delle" im Frühjahr wird wieder eine steigende Zahl von Patienten mit einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer psychischen Erkrankung als Notfälle im Krankenhaus aufgenommen. Nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK liegen die Notfalleinweisungen derzeit wieder auf dem Niveau des Vorjahres. "Die Daten machen aber auch deutlich, dass es in diesem Bereich keinen Nachholeffekt mit drastischen Steigerungsraten gibt", sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm am Montag in Hamburg. Viele Menschen waren im Frühjahr trotz lebensbedrohlicher Erkrankungen aus Furcht vor einer Corona-Infektion nicht ins Krankenhaus gegangen.
Laut DAK-Daten lagen die Krankenhauseinweisungen bei Herzinfarkten im März deutlich unter denen des Vorjahres. So wurden im März dieses Jahres 26,6 Prozent weniger Patienten mit einem Herzinfarkt aufgenommen als im März 2019. Im April waren es 22,2 Prozent weniger, im Mai 13,8 Prozent. Im Juni lagen die Herzinfarkt-Einweisungen mit plus vier Prozent leicht über denen des Vorjahres. Im Juli wurde wieder ein leichter Rückgang beobachtet.
Bei Schlaganfällen und Hirnblutungen zeige sich ein ähnliches Bild, hieß es. Hier lag der Rückgang im März bei 12,7 Prozent, im April sogar bei 20,2 Prozent. Im Mai lag Zahl die Einweisungen immer noch bei minus 9,6 Prozent, im Juni bei plus 2,6 Prozent. Auch bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie oder Alkoholmissbrauch gingen im März die Einweisungen um 14,8 Prozent zurück, im April sogar um 23,1 Prozent und im Mai um 16,4 Prozent. Auch hier normalisierte sich die Versorgung im Juni wieder.
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