München (epd). Die Zahl der Firmen mit Kurzarbeit sinkt einer Umfrage zufolge weiter. Im August waren es 37 Prozent der Unternehmen, wie das Münchner ifo-Institut am Montag mitteilte. Im Juli waren es noch 42 Prozent. "Der Anteil an Firmen mit Kurzarbeit war über fast alle Branchen hinweg rückläufig, auch wenn es insgesamt immer noch viele sind", sagte ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link zu den Umfrageergebnissen des Forschungsinstituts. Spitzenreiter blieb im August die Industrie mit 53 Prozent der Firmen, nach 57 Prozent im Juli.
Bei den Dienstleistern befanden sich den Angaben zufolge im August noch 33 Prozent der Firmen in Kurzarbeit, nach 39 Prozent im Juli. Im Handel fiel der Anteil von 31 Prozent im Juli auf 26 Prozent im August. Vergleichsweise wenig betroffen war das Bauhauptgewerbe, wo nur sieben Prozent der Unternehmen Kurzarbeit fuhren, nach elf Prozent im Juli.
In den aggregierten Zahlen der großen Wirtschaftszweige verbergen sich laut ifo riesige Unterschiede. Das zeigt sich besonders deutlich an den Dienstleistern. Obwohl der Durchschnittswert nur 33 Prozent betrug, waren im August 88 Prozent der Reisebüros und -veranstalter in Kurzarbeit, 74 Prozent Arbeitskräftevermittler, 71 Prozent der Hotels, 69 Prozent der kreativen und künstlerisch tätigen Betriebe, 52 Prozent der Gastronomieunternehmen und 40 Prozent der Verlage. Besonders wenig Kurzarbeit gab es im August im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 4,2 Prozent sowie bei Informationsdienstleistern mit 2,8 Prozent.
Ähnlich gemischt sieht es der Umfrage zufolge in der Industrie aus: Der Durchschnittswert beträgt dort 53 Prozent. Dennoch waren im August noch 80 Prozent der Metallerzeuger und -bearbeiter in Kurzarbeit. Bei den Herstellern von Bekleidung waren es 67 Prozent und bei den Herstellern von Metallerzeugnissen ebenfalls 67 Prozent. In der Autobranche betrug der Anteil 65 Prozent der Unternehmen, in der Chemie hingegen nur 34 Prozent, bei den Herstellern von Nahrungsmitteln 14 Prozent und bei der Pharmazie vier Prozent.