Erkelenz (epd). Klimaaktivisten sind am frühen Sonntagmorgen auf das Gelände des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II in Erkelenz (Kreis Heinsberg) vorgedrungen und haben einen Schaufelradbagger besetzt. Damit soll auf die lebensbedrohlichen Folgen der Braunkohleverstromung aufmerksam machen, wie die Initiative "Extinction Rebellion" am Sonntag mitteilte. Der Protest fand im Vorfeld einer für Sonntagmittag geplanten großen Demonstration am Tagebau statt. Zu der Versammlung unter dem Motto "Alle Dörfer bleiben! Jetzt erst recht!" werden nach Veranstalterangaben rund 3.000 Menschen erwartet.
Laut "Extinction Rebellion" waren gegen 6 Uhr etwa ein Dutzend Personen auf das Tagebaugelände gelangt. Mehrere Beteiligte seien auf den Bagger gestiegen. Sie hätten sich teilweise angekettet und mit Kunstblut übergossen. Die Aktion stehe sinnbildlich für den Tod von Millionen von Menschen, der durch die klimatischen Folgen der Braunkohleverstromung verursacht werde. Die Aktionsgruppe forderte zudem, dass die von der Abbaggerung bedrohten Dörfer erhalten bleiben und die Braunkohleförderung mit sofortiger Wirkung eingestellt wird.
Die Polizei erschien vor Ort und überprüfte die Personalien der Teilnehmer. Bis zum Mittag wurden demnach bis auf drei Personen alle Aktivisten erfasst. Inwieweit einige der Beteiligten in Gewahrsam kommen oder festgenommen werden, sei noch zu klären, sagte eine Sprecherin der Polizei Aachen dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Organisatoren der Demonstration am Sonntag begrüßten die Aktion von "Extinction Rebellion" grundsätzlich, wiesen jedoch darauf hin, dass diese nicht Teil der Versammlung sei. Gegen 12 Uhr sollte die Demo in dem Dorf Keyenberg unweit der Tagebaukante beginnen. Kundgebungen sind auch in den Dörfern Immerath und Lützerath vorgesehen, um Lützerath soll zudem eine Menschenkette gebildet werden. Bei den Protesten gelten die Auflagen der Corona-Schutzverordnung.